Das Wie und Warum von Slowfeedern und Heunetzen
Mittlerweile kennt jeder sie: Slowfeeder und Heunetze. Sie sind aus Weiden, Paddocks, Ställen oder Anhängern kaum noch wegzudenken. Sie sind in unzähligen Größen, Maschenweiten und Varianten erhältlich. In diesem Artikel erklären wir die Vorteile und Unterschiede dieser Netze.
Bevor wir jedoch damit beginnen, erläutern wir zunächst das Verdauungssystem eines Pferdes, um ein möglichst vollständiges Verständnis darüber zu vermitteln, warum die Verwendung eines Slowfeeders vorteilhaft ist.
Das Verdauungssystem eines Pferdes
Die Verdauung beginnt bereits im Mund. Durch das Kauen von Futter wird Speichel produziert. Im Gegensatz zu Menschen, die rund um die Uhr Speichel produzieren, erzeugt ein Pferd nur dann Speichel, wenn es frisst. Speichel sorgt nicht nur dafür, dass das Futter in die Speiseröhre gelangt, sondern neutralisiert auch die Magensäure, sobald der Speichel im Magen ankommt.
Ein Pferd hat einen relativ kleinen Magen (der circa 9 bis 15 Liter fasst) und dieser macht nur etwa 7% des gesamten Volumens des Verdauungstrakts aus. Ein Pferd in der freien Natur benötigt auch keinen großen Magen, weil es fast den ganzen Tag über Raufutter (wie Gras, Kräuter, Pflanzen, Bäume) zu sich nimmt. Zudem besitzen sie keine Gallenblase, was bedeutet, dass die Verdauungssäfte kontinuierlich vom Magen in den Dünndarm gelangen. Wenn Pferde kontinuierlich Zugang zu Raufutter haben, stabilisiert sich die Magensäure durch die Speichelproduktion.
Im Dünndarm erfolgt die Verdauung von Stärke, Eiweiß und Fetten. Ein Pferd bezieht auch den Großteil seiner Energie aus faserreichem Futter.
Danach gelangt das Futter in den Blinddarm und Dickdarm, wo die Fasern verdaut werden und Wasser sowie Elektrolyte aufgenommen werden. Durch die Wasseraufnahme beginnt hier die Bildung der Kotballen. Danach gelangt es in den Enddarm, wo noch mehr Wasser aufgenommen wird und die Kotballen schließlich ausgeschieden werden.
Um die Verdauung gut in Gang zu halten und das Risiko von Magengeschwüren zu verringern, ist es sinnvoll, das Raufutter über den gesamten Tag hinweg anzubieten.

- Maul
- Speiseröhre
- Magen
- Dünndarm
- Blinddarm
- Erster Teil des Dickdarms
- Zweiter Teil des Dickdarms
- Enddarm
- After
Die Vorteile von Heunetzen und Slowfeedern
- Die Fresszeit wird verlängert
Nachdem wir das Verdauungssystem der Pferde erklärt haben, versteht man, dass es wichtig ist, dass Pferde fast den ganzen Tag über Zugang zu Raufutter haben. Ein Slowfeeder oder Heunetz kann dabei hervorragend helfen. Je feiner das Netz ist, desto länger wird Ihr Pferd mit dem Raufutter beschäftigt sein. Die Wahl der Maschenweite hängt auch vom Pferd ab, da einige Tiere frustriert werden können, wenn die Maschen zu klein für sie sind. Achten Sie also gut auf Ihr Pferd, um die richtige Maschenweite auszuwählen. Die am häufigsten verkauften Maschenweiten sind 4,5 oder 6 cm. - Es verhindert Langeweile im Stall
Dies hängt ebenfalls mit der längeren Fresszeit zusammen. Je länger sie mit ihrem Raufutter beschäftigt sind, desto weniger Langeweile (und mögliche Stalluntugenden wie Weben, Luftsaugen etc.) wird entstehen. - Es sorgt für weniger Heuverlust
Da das Heu in einem Netz gefüttert wird, wird weniger Heu verschwendet, weil Ihr Pferd oder Pony nicht mehr auf dem Heu urinieren, koten oder stehen kann, oder weil der Wind das Heu wegweht. Endlich keine verschmutzten und verrottenden Heuballen mehr entfernen müssen aus Ihrer Weide/Paddock, und weniger Arbeit, um den Stall auszumisten. Das spart also auch Arbeit und Geld. - Es spart Zeit und Geld
Da die Pferde länger mit ihrem gefüllten Netz beschäftigt sind, müssen weniger Fütterungsrunden gegeben werden. Je nach Größe des Slowfeeders oder Heunetzes können Sie auf weniger Fütterungsrunden umsteigen, was Zeit spart.
Da es weniger Heuverlust gibt (durch Treten, Wegwehen oder Verschmutzen des Heus), müssen Sie auch weniger wegwerfen, was Geld spart.
Ein echtes Win-Win-Win-Szenario! - Übergewicht
Jeder weiß, dass Übergewicht ungesund ist – egal ob für Menschen, Pferde oder andere Tiere. Neben mehr Bewegung oder einer Reduktion des Kraftfutters kann es auch helfen, die Raufutteraufnahme zu begrenzen. Mit unseren Heunetzen oder Slowfeedern dauert es länger, bis sie die gleiche Portion Heu aufbrauchen, als wenn es lose auf den Boden gegeben wird.
Welches Heunetz oder Slowfeeders?
Heunetze und Slowfeeder gibt es in unzähligen Arten, Größen, Maschenweiten und Materialien.
Welche Größe und Maschenweite Sie wählen, ist natürlich völlig persönlich und hängt vom Pferd ab.
Was wir jedoch oft sehen, ist, dass viele Heunetze oder Slowfeeder zum Verkauf angeboten werden, die aus geknoteten Maschen aus hartem, dünnem und scharfem (2–3 mm) Nylon bestehen. Der Nachteil dieser Netze ist, dass das Material nicht angenehm für das empfindliche Maul eines Pferdes ist und Pferde mit ihren Zähnen die Knoten durchbeißen, was dazu führt, dass das Netz kaputtgeht.
Unsere knotlosen Heunetze und Slowfeeder sind aus 5 mm dickem, geflochtenem Polypropylen-Multifilament (auch bekannt als ppm) gefertigt.
Dieses Material hat mehrere Vorteile: Es ist flexibel, leicht, stabil, dehnt sich fast nicht, nimmt kaum Wasser auf, enthält keine giftigen Substanzen und ist nicht anfällig für Schimmel. Die Netze können sogar bei 30 Grad gewaschen werden, achten Sie jedoch auf die Zubehörteile, die an den Netzen befestigt sind (wie die Ösen an den Slowfeedern).
Der vielleicht größte Vorteil ist jedoch, dass es im Vergleich zu den harten, dünnen und scharfen Nylon-Heunetzen viel freundlicher für das Pferdemaul ist.
Wie viel Rauhfutter gebe ich meinem Pferd?
Achten Sie immer darauf, dass das Pferd ausreichend Rauhfutter erhält.
Ein Pferd benötigt für seinen Erhalt etwa 1,5 % seines Körpergewichts an Rauhfutter (trockene Substanz).
Im Folgenden sehen Sie, wie viel trockene Substanz in verschiedenen Rauhfuttern enthalten ist:
Gras: circa 80 % Wasser & 20 % trockene Substanz
Silage: circa 30 % Wasser & 70 % trockene Substanz
Heu: circa 20 % Wasser & 80 % trockene Substanz
Um den genauen Trockensubstanzanteil in Ihrem Rauhfutter herauszufinden, können Sie eine Futtermittelanalyse durchführen lassen. Es gibt mehrere Unternehmen, die dies anbieten.
Mit einer einfachen Berechnung können Sie selbst herausfinden, wie viel Rauhfutter Ihr Pferd pro Tag benötigt, wenn Sie das Gewicht Ihres Pferdes kennen. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:
- Trockensubstanzanteil
- Tägliche Trockensubstanzaufnahme basierend auf dem Gewicht des Pferdes
- Multiplizieren Sie die tägliche Trockensubstanzaufnahme mit 100
- Teilen Sie dies durch den Trockensubstanzanteil des Rauhfutters, das Sie füttern
- Das erforderliche Gewicht an Rauhfutter pro Tag berechnen::
Beispiel:
- 70 % trockene Substanz aus Silage
- 7,5 kg Trockensubstanzaufnahme für ein 500 kg schweres Pferd
- 7,5 kg x 100 = 750 kg
- 750 kg : 70 = 10,7 kg Silage pro Tag
Um es Ihnen etwas leichter zu machen, haben wir eine Tabelle mit einigen Gewichten, der durchschnittlichen Trockensubstanzmenge pro Tag und der durchschnittlichen Menge an Rauhfutter, die gegeben werden muss, erstellt.
Lebensgewicht |
Minimale tägliche Trockensubstanzaufnahme | Heu (80% Trockenmasse) | Silage (70% Trockenmasse) |
|
100 kilo |
1,5 kg |
1,88 kg | 2,14 kg |
7,5 kg |
200 kilo |
3 kg |
3,75 kg | 4,3 kg |
15 kg |
300 kilo |
4,5 kg |
5,63 kg | 6,43 kg |
22,5 kg |
400 kilo |
6 kg |
7,5 kg | 8,6 kg |
30 kg |
500 kilo |
7,5 kg |
9,38 kg | 10,71 kg |
37,5 kg |
600 kilo |
9 kg |
11,25 kg | 12, 86 kg |
45 g |
700 kilo |
10,5 kg |
13,13 kg | 15 kilo |
52,5 kilo |
Fazit:
Stellen Sie sicher, dass Ihr Pferd über den größten Teil des Tages genügend Raufutter zur Verfügung hat, um Gesundheitsrisiken wie Magengeschwüre so weit wie möglich zu vermeiden.
Alle unsere Heunetze und Slowfeeder finden Sie hier.
Blog von Leane
Das Wie und Warum von Slowfeedern
Het belang van slowfeeders en hooinetten voor de gezondheid van uw paard